CD zum 15-jährigen Chorjubiläum
Licht in Klang verwandeln – das versucht das Junge Ensemble Dresden mit seiner ersten CD »Licht über Licht«. Dafür nutzt der Chor unter der Leitung von Olaf Katzer den Obertongesang. Mit dieser Gesangstechnik werden durch die Kontrolle der Resonanzen einzelne Obertöne aus dem Klangspektrum der Stimme derart verstärkt, dass zwei Töne gleichzeitig gesungen werden. Die Obertöne versteht der Chor daher als »Licht im Klang«.
»Licht« prägt die CD aber auch inhaltlich. Licht ist ein universelles Symbol, das als solches in Religionen, Mythologien und Dichtungen eine zentrale Rolle spielt. Aufbauend auf diesem Verständnis werden Lichtsymboliken in den abrahamitischen Weltreligionen aufgegriffen und einander gegenübergestellt. So erklingen bekannte christliche Weihnachtslieder neben Vertonungen von Koranversen durch Murat Coskun, Jan-Arvid Prée sowie einer Auftragskomposition des israelischen Komponisten Amir Shpilman. Jan Heinke bringt in seiner rahmenden Komposition mit Albert Einstein eine physikalisch-wissenschaftliche Betrachtung des Lichts zum Ausdruck. So erklärt sich der Untertitel »Weihnachtliche Chormusik im transreligiösen Dialog«. Das Album bringt drei Weltreligionen, die Gott als das Licht feiern, in einen Dialog. Es stellt der Renaissancepolyphonie die sphärischen Klänge des Obertongesangs gegenüber und verbindet die Weihnachtsfreude über das Licht, das in die Welt kommt, mit dem meditativen Beobachten eines Feuers.
Schon lange hegte das Junge Ensemble den Wunsch einer eigenen CD. Die 2017 begonnene Projektreihe zum Obertongesang mit dem Dresdner Stimmkünstler Jan Heinke bot sich dafür besonders an, da es nur wenige Chöre gibt, die sich intensiver mit dieser Gesangstechnik auseinandersetzen. Die Verwendung der Obertontechniken in mehrstimmiger Vokalmusik ist bislang eine Seltenheit. »Licht über Licht« spiegelt die intensive Auseinandersetzung des Jungen Ensembles Dresden mit dem Obertongesang und zeugt von einem innovativen Versuch, Licht musikalisch hörbar zu machen.
Die CD ist anlässlich des 15-jährigen Jubiläums des Chors im Oktober 2020 erschienen.
»Der Chor besticht durch klaren Ton, vollen Klang und beste Textverständlichkeit«, Jens Daniel Schubert, Sächsische Zeitung
»Diese CD ist ein beeindruckendes Beispiel für interreligiösen Dialog«, Grit Schulze, MDR Kultur
Vorstellung beim MDR Chormagazin (Start bei Minute 11:28)
