Die erzgebirgische Stadt Glashütte ist nicht nur für ihre Uhrmacher- und Feinwerkindustrie bekannt. Seit vielen Jahren hat sich dort ein Konzertleben etabliert, welches selbst den kulturverwöhnten Dresdner anzieht. Zum letzten Konzert der Reihe »KonzertZEIT 2014« wird es turbulent weihnachtlich: die Bühne gehört dem Dresdner Ensemble »Wirbeley«.
Das Dresdner Umland mit seinen Schlössern und Städtchen bietet immer mal wieder Highlights für sächsische Kulturtigerer. Die erzgebirgische Stadt Glashütte ist dafür ein gutes Beispiel: sie ist nicht nur für ihre weltberühmte Uhrmacher- und Feinwerkindustrie bekannt. Seit vielen Jahren hat sich hier ein Konzertleben etabliert, das selbst kulturverwöhnte Dresdner magisch anzieht. Historisches Beispiel dafür waren die vom Cembalisten und Kreuzorganisten Herbert Collum gegründeten »Collum-Konzerte«, bei denen er seit 1936 regelmäßig auf der Silbermann-Orgel in Reinhardtsgrimma spielte. Heutzutage wird diese Tradition in Kirche und Barockschloss des eingemeindeten Ortes monatlich mit klassischen Klängen unter der Leitung von Kreuzorganist Holger Gehring weitergeführt.
Ein Musikerlebnis anderer Art ist die Reihe KonzertZEIT Glashütte mit ihren Atriumkonzerten in der Uhrenmanufaktur Glashütte Original. Initiiert durch den Bürgermeister Markus Dreßler, etablierte sich 2012 ein unter Einheimischen wie Touristen beliebtes Konzertformat. Die Uhrenmanufaktur als Veranstaltungsort soll hierbei traditionell wirtschaftliche und kulturelle Werte der Stadt verbinden.
Ein besonderer Konzertraum braucht ein ausgewähltes Programm. Der Fokus liegt dabei vor allem auf DDR-Musikern. So waren bereits Dirk Michaelis, Frontmann von Karussell, Dirk Zöllner und Gerhard Schöne zu erleben. Im nächsten Jahr wird IC Falkenberg, bekannt als Leadsänger der Band Stern Meißen, zu hören sein. Doch ob Rock, Soul, Jazz, Klassik oder Kabarett – bei den vierteljährig veranstalteten Abenden soll kein Genre unangetastet bleiben. So haben sich für die Saison 2015 noch die Elbland Philharmonie Sachsen mit Klassikhits, Uwe Steimle mit dem Kabarettabend „Heimatstunde“ und das Thomas Stelzer Trio mit „New Orleans Rhythm & Blues & Boogie“ angekündigt.
Mit ihrer „barrierefreien Volksmusik“ passt auch das Ensemble Wirbeley hervorragend in dieses Spektrum. Die fünf Dresdner Spielleute werden die Zuhörer am kommenden Samstag mit ihrem Programm „Wirbeleynachten“ durch die Weihnachtszeit verschiedener Jahrhunderte und Länder entführen. Dass dies im Sinne mittelalterlicher Unterhaltung geschehen wird, verraten nicht nur historische Instrumente wie Drehleier, Schalmei und Zink, sondern vor allem die farbenfrohen Kostüme der Musiker.
Die KonzertZEIT Glashütte 2014 klingt also fröhlich tänzerisch aus. Ein Anlass, sich – im wahrsten Sinne des Wortes – ZEIT zu nehmen, um die Stadt Glashütte und ihre kulturellen Angebote kennenzulernen.
Philipp Schubert