Anfang Juli findet in Markneukirchen beim Bass-Hersteller Warwick ein mehrtätiger Bass-Lehrgang statt. Zum ersten Mal sind ausschließlich Bassistinnen eingeladen – und der Lehrgang sofort restlos ausgebucht. Eine Marktlücke?
Mit der Ausrichtung von Workshops hat die sächsischen E-Gitarren- und E-Bass-Manufaktur Framus & Warwick mittlerweile etwas Erfahrung; im letzten und vorletzten Jahr hat sie bereits welche veranstaltet. Unter den 50 Teilnehmern im Jahr 2012 war jedoch nur eine einzige Frau; von 80 Teilnehmern im Jahr 2013 war es immerhin schon ein Dutzend. Aus den Reihen der damaligen Teilnehmerinnen kam auch der Vorschlag, es doch auch einmal mit einem »Frauen-Bass-Camp« zu versuchen. Was eigentlich als Testballon geplant war, schlug ein: der Lehrgang war fast sofort ausgebucht.
Vom 3. bis 5. Juli werden nun 40 Amateur- und Profi-Bassistinnen aus Deutschland und einigen europäischen Ländern nach Markneukirchen pilgern, Kurse bei der italienischen Ausnahme-Bassistin Antonella Mazza und ihren deutschen Kollegen Wolfgang Schmid (»Passport«) und Jäcki Reznicek (»Silly«) belegen, gemeinsam musizieren und Erfahrungen tauschen.
"Ich bin erstaunt über diesen Zuspruch und - um ehrlich zu sein - kann ihn mir nicht so recht erklären", sagt Torsten Hampel, der für die Öffentlichkeitsarbeit der sächsischen E-Gitarren- und E-Bass-Manufaktur zuständig ist. "Wo waren all diese Musikerinnen in den vergangenen Jahren? Warum hat man sie - auch wir - kaum wahrgenommen? Oder erleben wir gerade einen musikalisch-kulturellen Wandel, und es greifen immer mehr Frauen zu diesem ja dann doch recht männerklischee-beladenen Instrument?"
Zaungäste sind in jedem Fall gern gesehen in Markneukirchen, und können ja ihre eigenen Antworten finden auf die angesprochenen Fragen.