Kinder-Orgelführer in Dresden übergeben
Initiiert von der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft, haben Schüler am Dresdner St. Benno-Gymnasium ein kompaktes Lehrwerk über die Silbermann-Orgel der Kathedrale Dresden entwickelt. Am 23.03. wurde den Sechstklässlern ihr gedrucktes Werk, ein knapp 30-seitiges Heft, von Projektleiterin Eva Gödan in der Aula des St. Benno-Gymnasiums Dresden übergeben.
Im Februar 2014 begannen 28 Schüler der 5. Klasse, in einem Projekt die Orgel in der Dresdner Hofkirche zu entdecken. Priorität besaß dabei der kindgerechte und erlebnisorientierte Umgang mit der Orgel. Bei den Besuchen in der Kathedrale stand eine spielerische und aktive Herangehensweise im Vordergrund. Die Schüler durften das dreimanualige Instrument mit 3000 Pfeifen für 47 Register selbst probieren, vermessen und in sein Inneres vordringen. So erschlossen sie sich eigene Zugänge, fertigten Detailskizzen an, aus denen Abbildungen und zweifarbige Linoldrucke entstanden. Dazu haben die Schüler Texte geschrieben, Abbildungen gezeichnet und Rätsel und Spiele erfunden. Hinzu kamen Ausflüge in die Orgelbauwerkstatt Wegscheider in Dresden, in das Gottfried-Silbermann-Museum Frauenstein sowie zu Silbermanns Geburtshaus nach Kleinbobritzsch.
Das Projekt wurde durch Thomas Lennartz, ehemals Domorganist an der Kathedrale St. Trinitatis zu Dresden, sowie von Grafikerin Tina Wohlfarth unterstützt. Sie illustrierte die Beiträge, leitete die Schüler bei der Fertigung der Linoldrucke an und resümierte den »pädagogisch wertvollen Charakter der Arbeiten«.
Im Dezember 2014 ging der Kinder-Orgelführer über Dresdens einzige Silbermannorgel in Druck. Das Ergebnis kann nun von Kindern ab 7 Jahren und von Erwachsenen studiert werden. Kaufen kann man es unter anderem in Dresden in der St.-Benno-Buchhandlung sowie im Musikhaus Opus 61.
Gottfried Silbermann (1683–1753) gilt als bedeutendster mitteldeutscher Orgelbauer der Barockzeit. Die Orgel in der 1751 geweihten Katholischen Hofkirche Sanctissimae Trinitatis ist sein letztes Werk, es wurde erst 1755, nach Silbermanns Tod, von einem seiner Schüler vollendet.