Ausgerechnet im Jubiläumsjahr droht dem »Festival Mitte Europa« das Aus!
Ausgerechnet im Jubiläumsjahr droht dem »Festival Mitte Europa« eventuell das Aus. Grund ist der Insolvenzantrag des Trägervereins »Mißlareuth 1990. Mitte Europa e.V.« beim Amtsgericht Dresden.
In einer wenige Zeilen umfassenden Mitteilung an die Presse und einer nicht umfangreicheren Nachricht an die Mitglieder weist der Vorstand um Vorsitzenden Tomás Kábrt darauf hin, dass dem Verein zum Beginn der Festspielsaison 2016 die Zahlungsfähigkeit gedroht habe. Dies habe sich schon seit Jahren abgezeichnet. Nach „schwierigen Jahrgängen 2012 bis 2014“, seien 2015 erneut hohe Verluste entstanden, die der Verein letztlich nicht mehr auffangen konnte. Auf Grund der fehlenden finanziellen Sicherheit sehe man die Zukunft des Vereins als gefährdet an.
Wie der Sprecher des Vereins MDR SACHSEN auf Nachfrage mitteilte, bestellt das Gericht derzeit einen Insolvenzverwalter. Er wird entscheiden, wie es mit dem Verein und dem Festival weitergeht. Die Planungen für diese Saison haben zumindest schon begonnen und ein Programm liege in der Schublade.
Am 14. Juli 1992 begann mit dem Eröffnungskonzert der erste gemeinsame sächsisch-tschechisch-bayerische Festivaljahrgang. Seit dem Jahre 2004 verbindet das deutsch-tschechische Kulturereignis »Festival Mitte Europa – Neue Nachbarschaften • Dialog der Kulturen« 65 sächsische, tschechische und bayerische Kommunen bzw. ländliche Gemeinden, ca. 400 km entlang der deutsch-tschechischen Grenze, von der Oberpfalz, Oberfranken, Westböhmen, über das Vogtland, das Erzgebirge bis in den Dresdner Raum und nach Nordböhmen. Es verbindet geographisch beispielhaft erstmalig drei Euro-Regionen, die Euregio Egrensis, Eurego Erzgebirge/Krušnohoří sowie Elbe/Labe.