Mit Gehaltsverzicht sollen die Mitarbeiter des Theaters Plauen-Zwickau einen sozialverträglichen Stellenabbau an ihrem Haus ermöglichen. Anfang Oktober seien mit den Gewerkschaften Gespräche vereinbart, sagte die designierte Geschäftsführerin, Sandra Kaiser.
Bis 2020 würden von den jetzt 324 Stellen rund 40-60 vor allem in Orchester und Chor, aber auch im technischen Bereich gestrichen werden, weil unter anderem der jährliche kommunale Zuschuss an das Theater von jetzt rund 16,6 bis 2018 auf 15 Millionen Euro sinke. Ohne Verzicht sei ein sozialverträglicher Stellenabbau nicht zu vermeiden. Die Stellen sollen nicht wieder besetzt werden, wenn die Mitarbeiter in Rente gehen.
Nachdem ein Haustarifvertrag Ende Juli ausgelaufen war, werden die Mitarbeitern derzeitig nach dem höheren, deutschlandweit geltenden Flächentarif bezahlt. Der angedachte Verzicht solle "moderat" ausfallen - Löhne, Gehälter oder Gagen sollten über dem Niveau des abgelaufenen Haustarifvertrages bleiben, hieß es. Die vier Sparten - Schauspiel, Musiktheater, Ballett und Puppentheater - sollen nach bisherigen Plänen auch erhalten bleiben.
Grund des Sparkurses ist ein neuer Grundlagenvertrag, der geringere kommunale Fördergelder für das Theater vorsieht. Demzufolge sinken die jährlichen Zuschüsse von jetzt rund 16,6 Millionen Euro bis 2018 auf rund 15 Millionen Euro. Im Mai hatten die Oberbürgermeister beider Städte, Ralf Oberdorfer und Pia Findeiß, den neuen Grundlagenvertrag unterzeichnet. Er soll der Bühne bis 2020 finanzielle Sicherheit geben. Ursprünglich war beabsichtigt, den jährlichen Zuschuss sogar auf etwa 12,5 Millionen Euro zu reduzieren. Vor allem Plauen hatte signalisiert, seinen Anteil von bisher 3,7 Millionen nicht mehr aufbringen zu können. Nach Protesten besserten die Städte aber nach. 2018 wird Plauen nun 3 Millionen Euro und Zwickau 4,5 Millionen Euro beisteuern. Weitere 7,57 Millionen Euro kommen vom Kulturraum. Das Theater selbst wird in diesem Jahr nach eigenen Angaben voraussichtlich etwa 1,7 Millionen Euro durch den Verkauf von Eintrittskarten und Sponsoring erwirtschaften.