Jazz und Tanz – Jazz und Poesie – Jazz und Malerei: Die Leipziger Jazztage stehen in ihrer 40. Ausgabe vom 29. September bis 8. Oktober 2016 im Zeichen der »Schönen Künste«
Der Jazzclub Leipzig präsentiert in der Jubiläumsausgabe der Leipziger Jazztage zahlreiche Eigenproduktionen und Auftragsarbeiten mit internationalen Stars, die verschiedene Künste miteinander verbinden. Mit dabei: Antonio Sanchez & TänzerInnen des Leipziger Balletts Choreographie: Mario Schröder), The Bad Plus, Nik Bärtsch’s Mobile & Lisa Ramstein (Tanz), Kurt Rosenwinkel, Meshell Ndegeocello, Julia Hülsmann Quartett feat. Theo Bleckmann »Von Shakespeare bis Kurt Weill«, Ketil Bjørnstad »Edvard Munch«, Rolf & Joachim Kühn »Home again« feat. Tomasz Stańko & Asja Valcic, Michael Wollny & hr-Bigband, Tord Gustavsen feat. Simin Tander & Jarle Vespestad, Baby Sommer, Daniel Erdmann & Samuel Rohrer feat. Jean Michel Hannecart (Malerei) u.a.
Weit über 100 Künstler und Künstlerinnen treten an den 10 Festivaltagen in über 25 Konzerten auf – jazztagetypisch an unterschiedlichsten Spielorten von Oper und Schauspielhaus über die Reformierte Kirche bis zu Szeneclubs der Stadt wie Moritzbastei und naTo. Erstmals seit 1987 kehrt das Festival zudem an seinen früheren Hauptspielort zurück, die historische Kongreßhalle am Zoo. Dort formieren die in Leipzig geborenen und mit dem Festival stets eng verbundenen Rolf und Joachim Kühn eine Supergroup aus ihren aktuellen Bands UNIT und Trio Truth & Beauty sowie den Gästen Tomasz Stańko und Asja Valcic. Zudem stellt Free-Jazz-Ikone Baby Sommer dort sein neues Projekt »Vor der Mauer – Nach der Mauer« vor, wie das Kühn-Projekt eine Mischung aus „alten Hasen“ (Sommer und Friedhelm Schönfeld) und „jungen Hüpfern“ (Julia Kadel und Walburga Walde). Antonio Sanchez, frisch gebackener Grammy-Preisträger und Komponist des »Birdman«-Soundtracks, wird mit Mario Schröder, dem Direktor des Leipziger Balletts, ein exklusiv für die 40. Leipziger Jazztage erarbeitetes Stück für Solo-Schlagzeug und Tanz vorstellen. Darüber hinaus spielt Sanchez mit seiner Band Migration. Der Schweizer Pianist Nik Bärtsch thematisiert seine Faszination für japanische Kultur und Kampfkunst mit seiner Band Mobile und eigens choreographiertem Tanz von Lisa Ramstein. Julia Hülsmann und ihr Quartett mit Theo Bleckmann hingegen präsentieren erstmals »The Root« mit vertonter Lyrik aus vier Jahrhunderten von Shakespeare bis Kurt Weill. Beat Freisen präsentiert mit seinem Spelunkenorchester erstmals das Singspiel »Letting in the Jungle« nach Rudyard Kiplings »Das Dschungelbuch«. Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Nora Gomringer und der Leipziger Schlagzeuger Philipp Scholz stellen das Jazz-Poetry-Projekt »Wort Drum & Dran« vor. Ketil Bjørnstad spielt ein Solokonzert, in dem er seine Alben »Images« und »Cantata on Texts by Edvard Munch« verbindet. Daniel Erdmann, Frank Möbus, Vincent Courtois und Samuel Rohrer stellen mit Live-Malerei von Jean Michael Hannecart ihre »Ten Pictures about real Utopia« vor/aus.
Über den thematischen Schwerpunkt hinaus stehen international gefeierte Pianisten im Zentrum des diesjährigen Programms: aus den USA kommt das wohl wichtigste Klaviertrio der vergangenen 20 Jahre: The Bad Plus, aus Norwegen Tord Gustavsen (mit der bezaubernden Sängerin Simin Tander, die er 2014 zu den Leipziger Jazztagen kennenlernte). Der aus Leipzig kaum noch wegzudenkende Michael Wollny lädt mit Tamar Halperin und der hr-Bigband in die hochgelobte »Wunderkammer XXL«. Der Schweizer Stefan Rusconi präsentiert mit Tobias Preisig sein Minimal-Projekt »Levitation« – an Kirchenorgel und Violine! Die US-Amerikanerin Meshell Ndegeocello stellt ihren Mix aus Soul, Spoken Word, R&B, Jazz, HipHop und Rock vor. Ebenfalls aus den USA nach Leipzig kommen Gitarrist Kurt Rosenwinkel mit einem Soloprogramm sowie Zach Danziger & Owen Biddle mit ihrem Bass-Drum-Video-Projekt »Edit Bunker«. Auch der traditionelle »Jazz für Kinder« im großen Opernsaal wird im Jubiläumsjahr etwas ganz Besonderes: Gerhard Schöne tritt dort mit dem Leipziger Jazztrio LU:V und dem GewandhausKinderchor auf.