Jugend-Jazzorchester Sachsen & TanzART in einem gemeinsamen Projekt aus Tanz & Musik
Der Begriff Osmose (engl. Osmosis) kommt aus der Naturwissenschaft und meint einen Fluss von Teilchen durch eine Trennschicht, die nur schwer und nur einseitig durchlässig ist. Das Jugend-Jazzorchester Sachsen startet mit TanzART Kirschau in ein interdisziplinäres Projekt, das die Elemente Musik und Tanz vereint, Trennlinien aufbricht. Extra für dieses Projekt konzipiert von Jana Schmück (Choreographie) und Philipp Rumsch (Komposition/künstlerische Leitung). Die Musiker/-innen erschaffen mit elf Tänzer/-innen ein gemeinsames Stück, welches über unsere Kommunikation als Gesellschaft reflektiert. Ausgangspunkt für »Osmosis« ist die Beschäftigung von Philipp Rumsch mit den multiplen Krisen unserer Zeit - insbesondere den Gefahren durch den Klimawandel. In 'Osmosis' setzen sich die Beteiligten mit der Kommunikation unserer Zeit auseinander und untersuchen Medien, aber auch Dynamiken — wie der zunehmenden Bildung von »Meinungs-Bubbles«. Wir wollen herausfinden, wie wir als Gesellschaft mehr zusammenfinden können, trotz oder gerade mit Meinungsunterschieden.Uns erwartet ein aufregender Austausch zwischen Tanz und Konzert, akustischen Instrumentierungen und elektronischen Sounds.
Philipp Rumsch ist ein in Leipzig lebender Komponist, Pianist und Produzent. In seiner Arbeit, die von zeitgenössischem Pop, elektroakustischer und improvisierter Musik beeinflusst ist, untersucht er interdisziplinäre Schnittstellen unter Einbindung modernster Technologien, wie 3D-Sound oder künstliche Intelligenz. Philipp Rumsch erlangte für seine Arbeit als Solokünstler, seinem zwölfköpfigen Philipp Rumsch Ensemble und dem Avant-Pop Projekt Wylid node Bekanntheit. Daneben arbeitet er mit verschiedenen Ensembles, Bands und Künstler/-innen diverser Genres, schreibt Musik für Theater, Tanz, Performances sowie Installationen und spielt Konzerte in ganz Europa. Seine Musik führte er in renommierten Institutionen (Gewandhaus Leipzig, Deutsches Theater Berlin, Schauspiel Leipzig, Institut für Zukunft uvm.) und bei namhaften Festivals (u.a. Fusion, Pianeo, Jazztage Leipzig) auf. Das 2020 erschienene Album µ: of anxiety x discernment erregte internationale Aufmerksamkeit und wurde u.a. von NDR, BBC und RBB begeistert rezipiert. 2020 ging Philipp Rumsch für ein Praktikum in den renommierten Greenhouse Studios nach Island und arbeitete 2021 als Assistent für Valgeir Sigurðsson (Björk, Sigur Ros, Hildur Guðnadóttir). Von 2021 bis 2023 unterrichtete Philipp Rumsch klassische Gehörbildung an der HMT Leipzig. Seit 2023 betreibt er die Produktionsplattform nynode intermedia, über welche er auch seine Musik veröffentlicht. Er erhielt diverse Arbeits- und Residenzstipendien (u.a. Musikfonds, Kulturstiftung des Bundes, Goethe Institut) und wurde mit Preisen wie dem Leipziger Jazznachwuchspreis der Marion-Ermer-Stiftung und dem Preis Popmusik Sachsen ausgezeichnet.
Das Jugend-Jazzorchester Sachsen ist eine Big Band vom Feinsten. Das Ensemble, dessen Bühnenbesetzung nicht mehr als 20 Musiker umfasst, besteht in immer wechselnden Besetzungen seit 1993 und begeisterte seit seiner Gründung sowohl regionales Publikum als auch Jazzliebhaber in Kanada, Griechenland, Indien, Ungarn, Israel und wo die zahlreichen Konzertreisen noch hinführten. Dabei befindet sich auch die künstlerische Leitung im ständigen Wechsel, um den jungen Musikern im Alter zwischen 18 und 26 Jahren möglichst vielfältige Impulse zu geben. So dirigierten schon Jazzgrößen wie Ed Partyka (Schweiz/USA), Malte Schiller, Jan Schreiner, Janis Steprans (Kanada), Milan Svoboda (Tschechien), Jürgen Friedrich, Carla Bley (USA), Joe Sullivan (Kanada), Rolf von Nordenskjöld, Marko Lackner, Al Porcino, Ansgar Striepens, Emiliano Sampaio (Brasilien/Österreich) und Theresia Philipp die Band. Das übergeordnete Motto ist dabei immer »Think Jazz! Feel Jazz! Be Jazz!«
Jana Schmück ist diplomierte Tanzpädagogin, freie Tänzerin und Choreografin, sowie Dipl. Betriebswirtin. Von 2008 bis 2018 arbeitete Jana Schmück als choreografische Assistenz mit Dr. Ronit Land und war Tänzerin in ihrem Ensemble. Gemeinsame Projekte führten sie u.a. die École des Sables/Senegal, CND Paris etc. Als freie Tänzerin performte sie u.a. bei Festivals in Ludwigshafen, "Un pas vers avant" /Côte d'Ivoire, CND Paris, bei Movimentos, im LOFFT Leipzig und den Ruhrfestspielen und arbeitete mit Choreografen:innen wie Wagner Moreira, Justin Tornow und Nathalie Wagner. Sie gibt international Workshops und Seminare an verschiedenen Hochschulen wie der UNC Asheville, École des Sables, State University Ankara, TU Dresden und der Akademie der kulturellen Bildung Remscheid und anderen Institutionen. Ihr Fokus liegt auf interdisziplinären Projekten und fachübergreifenden Vermittlungsformaten. Jana produzierte und choreografierte zahlreiche Tanzproduktionen, sowohl mit Laien als auch mit professionellen Künstler:innen. In der Spielzeit 2022/2023 gehört sie zu den neun ausgewählten Choreograf/-innen, die für das bundesweite Explore Dance Netzwerk Arbeiten für Junges Publikum präsentieren. Seit 2014 ist sie die künstlerische Leitung und Geschäftsführung von TanzART Atelier einem Zentrum für Tanz, Bewegung & Kunst in Ostsachsen und in verschiedenen Gremien als Fachberatung tätig, darunter die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und das Bundesprogramm „Tanz & Theater machen stark“.
Co- Choreographie: Tytti Kronqvist
TanzART e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und eine etablierte Institution für künstlerische Tanzformate im ländlichen Raum Ostsachsens und darüber hinaus. Wir möchten dem Tanz mit all seinen Facetten und Ausdrucksformen eine Plattform bieten und damit gleichzeitig das Verständnis für Tanz und andere Kunstformen stärken. Neben vielseitigen partizipativen Tanz-Angeboten für Menschen der Region, möchte TanzART vor allem interkulturelle Projekte im ländlichen Raum umsetzen und professionelle zeitgenössische Tanzkonzepte im Osten Sachsens etablieren. Dazu gehören Artist in Residence Programme, Gastspiel Formate und eigene professionelle Tanzproduktionen. TanzArt verfügt über langjährige Erfahrung in der Umsetzung Tanz-Produktionen und arbeiten eng mit regionalen Partnern der Kultur- & Tanzszene zusammen. Darüber hinaus engagieren sich die Mitglieder kulturpolitisch in verschiedenen Gremien.
Konzerte am 16., 17, und 18. Februar in Leipzig, Bautzen und Dresden