Kommen und Gehen – Das Sechsstädtebundfestival! lädt zum siebten Mal zu einer Vielzahl an Veranstaltungen in den Osten Sachsens
Zum siebten Mal lädt das »Kommen und Gehen« - Das Sechsstädtebundfestival! ein, vom 16. bis 25. August 2024 klassische Musik in neuen, innovativen Kontexten zu erleben. Unter dem Motto »Landpartie« erwarten die Besucherinnen und Besucher acht außergewöhnliche Veranstaltungen in den Städten Zittau, Görlitz, Bautzen, Kamenz, Löbau und Dissen-Striesow (Brandenburg), die von der romantischen Musik Heinrich Marschners bis zu zeitgenössischen Performances reichen. Internationale Gäste und lokale Künstler präsentieren Werke in verschiedenen Formaten, darunter ein Wandelkonzert, eine emotionale Show und eine musikalisch-literarische Matinee. Ein weiterer Höhepunkt ist das Publikumsgespräch mit der Regisseurin Grit Lemke im Rahmen des sorbisch-deutschen Theaterstücks »Unser Land – Naš kraj«.
Das Eröffnungskonzert am 16. August ist dem romantischen Komponisten Heinrich Marschner gewidmet. Haben Sie diesen Namen schon einmal gehört? Hinter seinen musikalischen Zeitgenossen Wagner, Meyerbeer und Weber braucht sich sein Oeuvre nicht zu verstecken. Jetzt werden die Werke des in Zittau geborenen Komponisten der Romantik wiederentdeckt. Zu Ehren seines 229. Geburtstages findet in der Kreismusikschule Zittau das Konzert »Heinrich Marschner recomposed« mit Lewin Krumpschmid (Klavier) und Benedikt ter Braak (Elektronik und Klavier) statt.
Am 17. August geht es weiter mit dem Konzert »Jakob Böhme und Franz Kafka: Zwei aus der Zeit gefallene Meister Mitteleuropas«. Texte des Mystikers und Philosophen Jakob Böhme (1575–1624) und des Schriftstellers Franz Kafka (1883–1924) treffen auf Gedichte ihrer Zeitgenossen und eine Musik, die zwischen Tradition und Experiment, zwischen klassischen Themen und Popkultur balanciert. Eine musikalisch-literarische Matinee mit Hans Narva (Bass und Gesang), Mattef Kuhlmey (Gitarre und Elektronik) und Frank Pschichholz (Laute) in Kooperation mit ideenfluss e.V.
Internationale Gäste bereichern das Festival unter freiem Himmel am 17. und 18. August: Junge Erwachsene aus Tschechien, Polen und Deutschland präsentieren im Schatten des Bautzener Reichenturms ihre Produktion »Garden’s Edge«. Im Rahmen der ersten Ausgabe von »Lanterna futuri professional« haben sie eine emotionale Show rund um die Suche nach dem Paradies entwickelt. Am 18. August lädt das Schweizer Ensemble »Gartenkonzerte« in Kamenz zum Wandelkonzert »Speak. Über die Liebe« durch drei Gärten mit Werken von Astor Piazzolla, Edith Piaf, Johannes Brahms und anderen sowie Texten von Dota Kehr.
Am 23. August steht wieder das Klavier im Mittelpunkt: In Kooperation mit LÖBAULEBT e.V. wird in einer geschlossenen Veranstaltung für die Spender/-innen das August-Förster-Bürgerklavier eingeweiht, das durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne finanziert wurde. Annette Rössel (Violine), David Brand (Saxophon) und Erika Haufe (Klavier) präsentieren im Konzert »Ein echter Löbauer« Kammermusik von Darius Milhaud und Fritz Kreisler. Besonderer Gast ist der Pianist Jascha Nemtsov, der eine langjährige Verbindung zu den Klavieren des August Förster Hauses hat.
Am 24. August gastiert Jascha Nemtsov außerdem in Zittau. Das Konzert »Musik und Menschenwürde« feiert selten gehörtes Repertoire für Klavier von jüdischen Komponist/-innen. Das Konzert eröffnet das Programm »Herz in der Hand«, das der Verein Augen auf e.V. zu seinem 20jährigen Bestehen initiiert hat. Vereine und Projekte aus der Region wirken zusammen, um mit Veranstaltungen zu den Themen Gesellschaft, Demokratie, Kunst, Politik oder Kultur für eine tolerante und lebenswerte Region einzustehen. Ebenfalls ist am 24. August das Kammerkonzert »Wanderer – Ein multimediales Eintauchen in die Romantik von Caspar David Friedrich« mit Tanz im Festsaal des Sorbischen Museums Bautzen zu erleben sein. Romantische Klaviermusik wird mit Caspar David Friedrichs Gemälden verbunden, begleitet von zwei Tänzern.
Ein weiterer Höhepunkt ist das sorbisch-deutsche Bürgertheaterstück »Unser Land - Naš kraj«, das seit 2021 in mehreren Projektphasen entwickelt wurde und die Herausforderungen des Zusammenlebens von Sorben und Nichtsorben in der Ober- und Niederlausitz thematisiert. Das performative Theaterstück wird am 24. August im brandenburgischen Dissen-Striesow und am 25. August um 17:00 Uhr im Zittauer Klostergarten zum aufgeführt. Der krönende Abschluss des Festivals ist am 25. August um 19:30 Uhr das Publikumsgespräch mit der Regisseurin und Autorin Grit Lemke, die sich im aktuellen Kinofilm »Bei uns heißt sie Hanka« mit ihren sorbischen Wurzeln beschäftigt hat.