Mitteldeutsche Pauken aus der Sammlung Kolberg in einer Sonderausstellung im Musikinstrumentenmuseum Leipzig
Pauken kamen im 19. und frühen 20. Jahrhundert vornehmlich aus Mitteldeutschland. Auch die wichtigsten Erfindungen wie das Pedal zum schnellen Umstimmen der Felle kamen aus Sachsen, wobei Mitglieder der großen Orchester entscheidende Impulse gaben. So verdanken wir dem Leipziger Gewandhaus-Pauker E.G.B. Pfundt die praktische Kurbelpauke, C. Pittrich von der Dresdner Hofkapelle erfand die heute übliche Pedalpauke. Es ist erstaunlich, welch raffinierte technische Lösungen man erdachte, um das Paukenfell schnell und geräuschlos umstimmen zu können: Denn das musste in den großen Orchesterwerken eines Richard Wagner oder Anton Bruckner zuverlässig funktionieren. Beim Besuch der Ausstellung dürfen manche Mechaniken davon unter Anleitung sogar selbst ausprobiert werden. Zudem werden die Instrumente bis zum Ende der Ausstellung am 31. Dezember regelmäßig in Führungen und Workshops zum Erklingen gebracht.
Leihgeber der Instrumente für die Ausstellung ist Bernhard Kolberg, Gründer und Inhaber von »Kolberg Percussion Uhingen«. Der professionelle Schlagzeuger und Paukenbauer sammelt, restauriert und konserviert seit 1968 Pauken aller Bauarten und präsentiert sie in einem eigenen Museum in Uhingen bei Stuttgart. Kolberg besitzt mit 130 Instrumenten inzwischen die größte Paukenkollektion überhaupt.
Die Sonderausstellung wird am 30. August um 17:00 Uhr im Zimeliensaal des Musikinstrumentenmuseums mit musikalische Darbietungen auf verschiedenen Pauken feielich eröffnet. Mit einer Podiumsdiskussion zur Sammlung Kolberg im Spannungsfeld der Paukenentwicklung wird die Eröffnung abends ihren Abschluss finden. Am 31. August führt der Leihgeber Bernhard Kolberg seine Pauken in der Zeit von 11 bis 12.30 und von 14 bis 16 Uhr dann selbst noch einmal vor und erläutert die Mechaniken.