Personalia |

Günter Neubert

Der Komponist der »Weihnachtsgans Auguste« ist gestorben

Er schrieb die Musik zum beliebten Weihnachtsstück um das bekannte Federvieh, doch Günter Neubert war auch Komponist vieler wegweisender Stücke der Neuen Musik, Tonmeister und langjähriges Fördermitglied des Sächsischen Musikrates.

Im März diesen Jahres feierte er seinen 85. Geburtstag und bedankte sich ein paar Tage später sehr herzlich für unsere Glückwünsche. Es war ein langes Telefonat: Er erzählte von den Ehrungen anlässlich seines Geburtstages und dem Alltag im höheren Lebensalter. Seine Stimme war voller Lebensfreude, ich hätte nie gedacht, dass das unser letztes Telefonat sein würde.

Neubert stammte aus Crimmitschau. Von dort zog es ihn erst nach Leipzig zum Studium der Schulmusik, dann nach Berlin, wo er sich zum Tonmeister ausbilden ließ, später erweiterte er seine musikalischen Fähigkeiten noch als Meisterschüler für Komposition an der Berliner Akademie der Künste.

Sein Berufsleben war durch und durch von Musik geprägt: assistierender Tonmeister beim Rundfunk der DDR, Tonregisseur beim Rundfunk in Leipzig, Lehrbeauftragter an den Hochschulen von Leipzig und Dresden, Privatdozent, Tonmeister beim Mitteldeutschen Rundfunk, um nur einige Stationen zu nennen. Er war Gründungsmitglied des Sächsischen Musikbundes, im Vorstand des Deutschen Komponistenverbands, und einer der Mitbegründer der Sächsischen Akademie der Künste. Neubert hat in seinem Leben zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Sein Werkverzeichnis ist ein Vorbild für Komponistinnen und Komponisten im Genre Neue Musik.

Von seinen Schülerinnen und Schülern wird er als genialer Lehrer und »ausgefuchster« Pädagoge beschrieben.

Am vergangenen Donnerstag ist Günter Neubert gestorben.

 

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