Am heutigen 13. August ist Internationaler Tag der Linkshänder. Welche Möglichkeiten gibt es da eigentlich für die Tuba – das Instrument des Jahres 2024?
Jan aus Hoepertingen in Belgien machte sich auf die Suche nach einer Tuba für Linkshänder und es dauerte Jahrzehnte, bis er endlich in Leipzig fündig wurde. Matthias Vogt war der erste Instrumentenmacher, der ihm eine Tuba umgebaut hat.
Doch lesen sie selbst den Erfahrungsbericht des linkshändigen Tubisten: »Ich begann meine musikalische Grundausbildung im Alter von elf Jahren in der örtlichen Blaskapelle, natürlich auf einem für Rechtshänder spielbaren Instrument. Im Laufe der Jahre bekam ich auf die Frage, warum man meist nur Instrumente für Rechtshänder baut, immer die Antwort, ein Saxophon oder eine Klarinette spielt sich auch mit links und rechts, ein gebautes Linkshänderinstrument sei unbezahlbar. So kaufte ich mir erst einen B-Bass Besson 700, dann, mit 14 Jahren, eine Es Willson 3400Fa 5, natürlich wieder rechtshändig. Ich fragte mich immer noch, warum gibt es das nur für Rechtshänder?
Da die seriösen Instrumentenbauer alle betonen, dass die Instrumente handgefertigt sind, habe ich gedacht: Man kann doch auch für Linkshänder handfertigen! Ob man die notwendigen Rohre links oder rechtsherum biegt, sie sind immer noch handgemacht. Ich ging auf die Suche und im März 2023 trat ich mit der Firma Vogt Instruments in Leipzig in Kontakt. Ein paar E-Mails und Telefonate mit Herrn Vogt und alles war geklärt! Ich bin nun seit Juli 2024 stolzer Spieler einer wunderschönen umgebauten Hirsbrunner HBS192 B-Tuba für Linkshänder. Es ist also tatsächlich machbar und das nach einer derart langen Suche – ich werde im November 60 Jahre alt! In der Hoffnung, damit noch viele Jahre musikalische Freude in der Blaskapelle Koniklijke Fanfare Hoop in de Toekomst in Hoepertingen zu haben grüßt Sie Jan Neven«
musikinsachsen-Autorin Christina Schimmer hat beim Instrumentenmacher nachgefragt: Herr Vogt, wie schwierig war es, die Tuba umzubauen?
»Die Herausforderung bei dem Projekt war, dass eine bereits existierende rechtsgriffige B-Tuba mit drei kompensierten Ventilen umgebaut werden musste in eine gespiegelte, linksgriffige B-Tuba mit fünf Ventilen. Dabei sollten die charakteristischen Klang- und Spieleigenschaften des Originals erhalten bleiben. Der gesamte Korpus wurde auseinandergenommen, die Oberflächen bearbeitet, teilweise wurden bestimmte Bauteile neu angefertigt, sowie ein neues Mundrohr gebogen und eine neue 5-ventilige Meinlschmidtmaschine eingesetzt, um eine originalgetreue Bauweise des Herstellers zu gewährleisten. Man kann sich vorstellen, dass das eine Arbeit von mehreren Monaten ist. Auf dem Foto sieht man gut, wie glücklich der Spieler damit ist.«