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Gemeinsam eine lebendige Lausitz gestalten!

Die Initiative »Für ein echtes Lausitz Festival« zog eine erste Bilanz ihrer Bemühungen - eine Mitteilung der Initiative "Für ein echtes Lausitz Festival"

Mitstreiter/-innen der Initiative »Für ein echtes Lausitz Festival« zogen in der vorigen Woche eine erste Bilanz ihrer Bemühungen. Die in ihrem Positionspapier beschriebenen Kritikpunkte sind in der Öffentlichkeit präsent, werden diskutiert und nach wie vor wächst die Zahl der Unterzeichner/-innen. Nicht zuletzt der Austritt von Autorin und Regisseurin Grit Lemke aus dem Künstlerischen Beirat des Festivals lenkten den Fokus regionaler wie überregionaler Medien auf die begründeten Fragen zur Qualität und den tatsächlichen Erfolg des Lausitz Festivals. Gleichzeitig stellte die Fraktion DIE LINKE im Brandenburger Landtag eine Kleine Anfrage an das Parlament, in deren Folge es zu einer Anhörung im Kulturausschuss kam. Dies ist inzwischen auch im Sächsischen Landtag geschehen.

Schlussendlich ist jedoch festzuhalten, dass seitens der für die Verträge, Förderung und Verwendungsprüfung zuständigen landespolitischen Verantwortlichen Antworten auf drängende Fragen bisher ausbleiben bzw. so vage und ausweichend beantwortet werden, dass Transparenz nach wie vor nicht hergestellt wird. Durch den aufgebauten massiven öffentlichen Druck sah sich die Lausitz Festival GmbH gezwungen, erstmals reale Besucherzahlen bekanntzugeben. Mit etwas mehr als 7.000 Besuchern, davon fast ein Drittel durch Ausstellungen über den Festivalzeitraum hinaus, fallen diese für das Jahr 2023 angesichts des Budgets von 4,5 Millionen Euro wie vermutet dürftig aus.

Des Weiteren bewirkte der von der Initiative und den Medien erzeugte Druck, dass das Lausitz Festival nunmehr – nach vier Jahren! – verstärkt lokale Akteur/-innen anspricht. Dabei kontaktiert es gezielt insbesondere Personen aus dem Unterstützer/-innenkreis der Initiative »Für ein echtes Lausitz Festival« und unterbreitet Kooperationsangebote. Doch der Versuch, nunmehr auf die Lausitzer Kulturszene zuzugehen, ändert nichts an im Arbeitspapier deutlich benannten Grundproblemen des Lausitz Festivals: Bis heute ist das Programm eine willkürlich erscheinende Ansammlung von Veranstaltungen, das einen kuratorischen Zusammenhang und eine inhaltliche Verbindung zur Region vermissen lässt. Die Leitungsstruktur ist unzeitgemäß und widerspricht jeglichen Diversitätsanforderungen. Das Besetzungsprocedere ist intransparent und widerspricht einem demokratischen Grundverständnis. Dass eine Verankerung in der Region nicht vorhanden ist, zeigt wiederum der vom Lausitz Festival in der letzten Woche veröffentlichte Aufruf zu einer »Songwerkstatt«, der keinerlei Bezug zur in der Region diesbezüglich bestehenden und bundesweit agierenden Szene erkennen lässt oder herstellt. Insofern bleiben die Forderungen aus dem Positionspapier bestehen. Auf www.echteslausitzfestival.de werden in Kürze Updates zu Reaktionen auf Anfragen, weitere Entwicklungen und auch weitere Fakten veröffentlicht.


Quelle: Mitteilung der Initiative »Für ein echtes Lausitz Festival«

 

Spannende Spielorte des Lausitz Festivals: Danner-Halle Telux-Gelände Weißwasser
Foto: © Ben Wiesenfarth

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