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Ehrung für Silke Fraikin, Ekkehard Saretz und David Timm

Der Sächsische Musikrat hat am Sonntag zum 10. Mal die Johann Walter Plakette vergeben.

Mit Silke Fraikin (Dresden), Ekkehard Saretz (Torgau) und David Timm (Leipzig) wurden am 6. September in der Torgauer Stadtkirche drei Persönlichkeiten geehrt, die auf sehr unterschiedliche Weise die Musikkultur in Sachsen befördert haben. Der Präsident des Sächsischen Musikrates, Prof. Milko Kersten übergab die Plaketten in Anwesenheit der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch. Annette Schlünz, Landeskirchenmusikdirektor Dietrich Ehrenwerth und Prof. Dr. Christoph Krummacher übernahmen die Laudationen.

Silke Fraikin wurde für ihr künstlerisches Wirken als Kompositionspädagogin und die damit verbundenen Verdienste um die zeitgenössische Musik und deren Vermittlung die Johann Walter Plakette des Sächsischen Musikrates verliehen. Mit Silke Fraikin besitzt das Musikleben eine hoch angesehene Persönlichkeit, die als Komponistin und Kulturmanagerin tätig ist und sich aus dieser Erfahrung heraus in besonderem Maße kompetent für die musikalische Nachwuchsförderung engagiert. Damit gelingt es ihr, Impulse für die lebendige und spielerische Aneignung zeitgenössischer Musik zu setzen und seit Jahrzehnten wesentliche Beiträge zur lebendigen Fortentwicklung unserer Musikkultur zu leisten.

Kirchenmusikdirektor Ekkehard Saretz wurde für sein mehr als drei Jahrzehnte währendes musikalisches und organisatorisches Wirken als Kantor, Organist und Leiter von Konzertreihen an der Stadtkirche St. Marien und der Schlosskirche Torgau die Johann Walter Plakette des Sächsischen Musikrates verliehen. Ekkehard Saretz hat mit der Johann-Walter-Kantorei Torgau das musikalische Erbe an diesem traditionsreichen Ort qualitätsvoll gepflegt und zeitgemäß weiterentwickelt. Durch die ¬Einbeziehung hochkarätiger Ensembles in seine Konzerte sowie mit seinem Engagement als Organist im In- und Ausland hat er das Gedenken an Johann Walter in die Welt getragen. Damit beförderte er in herausragender Weise den Ruf der Stadt Torgau als historischen Ort des lebendigen Musiklandes Sachsen.

UMD Prof. David Timm wurde für seine jahrzehntelangen künstlerischen Verdienste als Exponent einer lebendigen, stilistisch beeindruckend breit aufgestellten und stets nach Wahrhaftigkeit suchenden akademischen Musikpflege sowie in Anerkennung seines Wirkens als herausragender Dirigent, Organist, Jazzpianist und Komponist in Sachsen die Johann Walter Plakette des Sächsischen Musikrates verliehen. Mit David Timm besitzt das Musikleben eine in Sachsen und darüber hinaus hoch angesehene Persönlichkeit. In seinem vielfältigen Schaffen, das seiner Verbundenheit zu den Wurzeln im Leipziger Thomanerchor entspringt, hat er Wesentliches für die Pflege des musikalischen Erbes, für die Hinwendung zur zeitgenössischen Musik sowie für die Beständigkeit unserer Musikkultur bewirkt.

Zur Ehrung

Der lebendige Reichtum sächsischer Musikkultur, die für viele Menschen zum inneren Besitz gehört, ist wesentlich der Hingabe musikbegeisterter Menschen an die Kunstausübung zu danken. In der Überzeugung, dass allein die aktive Musikpflege die Zukunft unserer Musikkultur gewährleistet, hat der Sächsische Musikrat die Johann Walter Plakette gestiftet, um mit ihrer Verleihung aller zwei Jahre auf beispielhafte Leistungen im Musikleben unseres Landes aufmerksam zu machen.

Die Vergabe erfolgt an Persönlichkeiten, die sich um die Pflege der Musiktradition und des Musiklebens in Sachsen, die Förderung des musikalischen Nachwuchses oder die Entwicklung des zeitgenössischen Musikschaffens in Sachsen besondere Verdienste erworben haben. Benannt ist die Plakette nach Johann Walter (*1496 in Kahla, †1570 in Torgau). Der enge Freund Martin Luthers und dessen musikalischer Berater wirkte 1525 maßgeblich bei der Gestaltung der »Deutschen Messe« mit. Von 1526 bis 1548 leitete Johann Walter die Torgauer Stadtkantorei. Diese wurde zum Ur- und Vorbild des lutherischen Kantoreiwesens. 1548 in das Amt des Hofkapellmeisters nach Dresden berufen, gründete und leitete Johann Walter die Kurfürstliche Hofkantorei. Als lutherischer »Ur-Kantor« schuf er die Grundlage für die evangelische Kirchenmusik. Der Lehrer, Kantor, Dichter und Komponist Johann Walter hat einen historischen Beitrag für die Wende zur Neuzeit in Deutschland und Europa geleistet.

 

Preisträger und Laudatoren 2020 mit Oberbürgermeisterin Barth (l.), Staatsministerin Klepsch (2. v.l.) und Musikratspräsident Prof. Kersten (r.)
Foto: Matthias Pagenkopf

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