Kulturelle Bildung |

Die falsche Antwort auf PISA

Bayern plant die Zusammenlegung von kreativen Fächern in der Grundschule

Die Bayerische Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) gab gestern in München bekannt, dass in Bayern künftig an Grundschulen die kreativen Fächer zusammengelegt werden sollen zugunsten von mehr Stunden für den Mathe- und Deutschunterricht. Dies betrifft die Fächer Kunst, Musik, Werken und Gestalten. Das Fach Religion dagegen bleibt unangetastet. Bayern reagiert mit den Umstrukturierungen auf die miserablen Ergebnisse der letzten PISA-Studie.

In einer Pressemitteilung reagierte Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, mit deutlichen Worten: »Musikland Bayern – Ade?! Der aktuelle Vorstoß von Kultusministerin Anna Stolz, die kreativen Fächer als die zentralen Eingangsfächer schulischen Erlebens zusammenzuspannen und damit de facto abzuwerten und zu kürzen, ist ebenso fatal wie die populistischen Vorschläge von Ministerpräsident Markus Söder, die Ensembles des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu halbieren. Musikalische Bildung öffnet Herz und Geist für das Miteinander und für die Auseinandersetzung mit den Ungewissheiten unserer Zeit. Denn Musik erreicht den Menschen in einer beispiellosen Breite und Tiefe – Söder und seine Bildungsministerin offenbar nicht. Wer die Musik so ins Abseits stellt, wird seiner politischen Verantwortung nicht gerecht und versündigt sich an der Zukunft unserer Kinder.«

 

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