Corona-Krise |

Das schnelle Bezwingen der Pandemie ist der beste Schutz für Kultureinrichtungen

Sachsens Landeskulturverbände appellieren an die Vernunft und rufen zur Rücksichtnahme auf!

Sachsens hohe Infektionszahlen, Krankenhausbelegungen und damit Sterberaten sind mehr als besorgniserregend. Mit den bundesweit höchsten Inzidenzwerten hat sich Sachsen zu einem Hotspot entwickelt, durch den Menschenleben gefährdet werden und das Gesundheitswesen zu überlasten droht. Die elf sächsischen Landeskulturverbände appellieren deshalb an die Vernunft eines jeden Einzelnen, die Schutzmaßnahmen einzuhalten, Maske zu tragen und einen Mindestabstand zu gewährleisten. Es steht in unser aller Verantwortung Rücksicht aufeinander zu nehmen und so die Pandemie einzugrenzen.

Es ist jetzt nicht die Zeit, um Öffnungen einzufordern. Der beste Schutz auch für Kultureinrichtungen entsteht, wenn wir die Pandemie schnell bezwingen und dann langsam zu einer Normalität zurückkehren können.

So schwer es fällt, gerade in der Vorweihnachtszeit auf Nähe zu verzichten, geht es jetzt darum, dass jeder möglichst für sich und im Kreis seiner engsten Angehörigen verbleibt. Wir alle müssen auf die Anlässe und wunderbaren Gelegenheiten verzichten, die uns normal aus- und zusammenführen. Das ist besonders einschneidend für den Kulturbereich, weil das Zusammenkommen genauso wie das Liveerlebnis den Charakter jeder Kulturveranstaltung ausmacht. Trotzdem bleibt die Einsicht, dass wir das Virus nur aufhalten können, wenn wir Abstand halten und Rücksicht auf unsere Mitmenschen nehmen. Es ist auch eine Frage der moralischen Verantwortung jetzt zuerst die erkrankten Menschen und deren Angehörige und das Personal des Gesundheitswesens in den Blick zu nehmen. Ihnen gilt unsere ganze Solidarität.

Dabei glauben wir an die Kraft von Kunst und Kultur, die uns trotz eines verschärften Lockdowns Zuversicht und Hoffnung geben. Musik hören und Bücher lesen, selber künstlerisch tätig werden oder ein Theaterstück streamen. Die Möglichkeiten der künstlerischen Inspiration sind unendlich – auch von zu Hause aus. Wir fürchten nicht um den Fortbestand von Kunst und Kultur, sondern ahnen bereits, dass in der Erkenntnis des Vermissens deren Relevanz liegt. Lassen Sie uns gemeinsam auf einen tragfähigen Impfstoff bauen und somit auf das nächste Jahr hoffen.

Wir bedanken uns bei unseren Publika, die uns in Kulturvereinen, Bibliotheken, Kulturzentren, Musikschulen, Galerien, Theatern oder Kinos ihre enge Verbundenheit ausgedrückt haben. Kunst- und Kulturproduzenten und Publika brauchen einander gegenseitig. Gemeinsam können wir mit Verantwortung und Rücksichtnahme unseren Teil zum Pandemiegeschehen beitragen.

Wir danken zudem der Staatsregierung, die mit großem Engagement die sächsische Kultur in diesem Ausnahmejahr unterstützt hat. Bedeutsam und erkennbar ist das Bestreben, die Substanz der sächsischen Kulturlandschaft zu erhalten. Sie wird gemäß dem Regierungsentwurf der Staatsregierung auch im nächsten Jahr bestehen bleiben. Das ist trotz aller Sorgen und Nöte eine große Leistung.

Wir wünschen allen eine Frohe Weihnachtszeit.

Bleiben Sie zu Hause, bleiben Sie froh und bleiben sie gesund.

IG Landeskulturverbände Sachsen

  • Landesverband Amateurtheater Sachsen e.V.
  • Landesverband Bildende Kunst Sachsen e.V.
  • Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e.V.
  • Landesverband Sachsen im Deutschen Bibliotheksverband e.V.
  • Landesverband Soziokultur Sachsen e.V.
  • Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V.
  • Filmverband Sachsen e.V.
  • Sächsischer Kinder- und Jugendfilmdienst e.V.
  • Sächsischer Literaturrat e.V.
  • Sächsischer Museumsbund e.V.
  • Sächsischer Musikrat e.V.
  • Servicestelle FREIE SZENE Sachsen beim Landesverband Soziokultur Sachsen e.V.
Auch sein großes Jubiläumsjahr fiel der Pandemie fast vollständig zum Opfer: Ludwig van Beethoven
Foto: © BTHVN 2020 (bonn.de)

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