Erfolgreicher Abschluss des Heinrich Schütz Musikfestes 2025 am 12. Oktober in der Weißenfelser St. Marienkirche
Mit dem letzten Residenzkonzert von artist in residence Gregor Meyer hat am gestrigen Abend in Weißenfels das Heinrich Schütz Musikfest 2025 seinen festlichen Abschluss gefunden. Elf Festivaltage mit rund 40 Veranstaltungen unter dem Titel »Weltsichten. Zwischen den Zeiten« haben das Publikum in den Schütz-Orten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen begeistert. Rund 4.300 Besucherinnen und Besucher kamen vom 2. bis 12. Oktober 2025 zu den Konzerten, musikalischen Lesungen, Ausstellungen, Vorträgen, Gesprächen, Gottesdiensten und Vespern in Bad Köstritz, Gera, Dresden, Weißenfels und Zeitz.
Dreh- und Angelpunkt des Heinrich Schütz Musikfests 2025 war artist in residence Gregor Meyer (*1979). Gemeinsam mit »seinen« Ensembles – dem GewandhausChor und dem Ensemble 1684 – sowie weiteren hochkarätigen Künstler/-innen präsentierte der in Leipzig beheimatete Chor- und Ensembleleiter, Organist, Pianist, Komponist und Arrangeur in fünf Konzerten vier außergewöhnliche, speziell für seine Residenz entwickelte Programme. Mit seinen Gästen aus Wissenschaft und Gesellschaft beleuchtete Meyer den Lebenszyklus des Menschen von der Jugend bis zum Tod, begab sich ebenso auf die Suche nach den kleinsten Teilchen wie ins Weltall und gestaltete all seine Residenzkonzerte als Kommunikationsmomente. Ausgangspunkt war dabei immer die Musik von Heinrich Schütz sowie von Schütz inspirierte zeitgenössische Reflexionen und Kompositionen. So verband Gregor Meyer stets Altes mit Neuem und schaffte so außerordentlich intensive, bewegende und berührende Konzerterlebnisse.
Weltsichten und Klangwelten zwischen den Zeiten entfalteten sich auch abseits der Residenz. Namhafte und hochkarätige Künstler/-innen und Ensembles aus dem In- und Ausland begeisterten in allen Schütz-Orten Mittdeutschland ein breit gefächertes Publikum. Minutenlanger Applaus und stehende Ovationen waren keine Seltenheit. Themen wie Krieg und Frieden, Chaos und Ordnung, Zweifel und Glaube, Sterben und Leben oder Rationalität und Geheimnis wurden in den Konzert- und Veranstaltungsprogrammen aufgegriffen und aus ganz unterschiedlichen Perspektiven betrachtet.
Umjubelte Musikfest-Debüts feierten das belgische Utopia Ensemble und Joel Frederiksen mit seinem Ensemble Phoenix Munich. Schauspieler Christian Klischat und das Trio Fantasticus um den Gambisten Robert Smith hinterließen mit ihrer intensiven Aufführung von Lot Vekemans Monolog »Judas« gleich zweimal ein tief bewegtes Publikum. An Heinrich Schütz‘ 440. Geburtstag (8. Oktober) sorgten Ælbgut, Instrumenta Musica und La Rubina unter der Leitung von Ercole Nisini für bleibenden Eindruck. Der Windsbacher Knabenchor gastierte ebenso im Zeitzer Dom wie Wenzelsorganist Nicolas Berndt. Musica Fiata und La Capella Ducale unter der Leitung von Roland Wilson brachten zum 300. Todestag von Johann Philipp Krieger Werke des Weißenfelser Hofkapellmeisters zur Aufführung. Ein Mitschnitt dieses Konzerts wird am 12. Dezember 2025, 20.00 Uhr bei MDR Klassik und MDR Kultur zu hören sein. Auch das diesjährige Abschlusskonzert wurde bei MDR Klassik, MDR Kultur und im Deutschlandfunk übertragen.
Die 29. Ausgabe des Heinrich Schütz Musikfestes findet vom 2. bis 11. Oktober 2026 statt. Im Mittelpunkt stehen dann unter dem Motto »Spurensuche. Anstoß und Aufbruch« kompositorische Reflexionen auf und über Heinrich Schütz. Als artist in residence ist das Ensemble The Present eingeladen.